Winterfahren für Einsteiger *** Gespann *** Sidecar

Veröffentlicht auf von Martin Franitza

Winterfahren für Einsteiger

 

 

Die Sonne lacht. Der Asphalt ist trocken. Das Thermometer zeigt minus fünf Grad. Die Gashand juckt. Ideale Voraussetzungen für eine schöne Wintertour. Pech, wenn man von einem Saisonkennzeichen abhängig ist.

So wie kurze Hemden und Sandalen zur Winterzeit im Schrank verschwinden, ist es auch mit der Sommer-Motorradbekleidung. Mit einer Textilkombination plus Innenfutter, dazu geeignete Unterbekleidung, sind Sie auch ohne große Investition für eine kurze Wintertour gerüstet. Warme Stiefel und Handschuhe sind obligatorisch.

Kälte kann das Reaktionsvermögen reduzieren. Im mitteleuropäischen Straßenverkehr lässt sich das verzögerte Reagieren durch defensive Fahrweise ausgleichen. In der Praxis: Die Durchschnittsgeschwindigkeit herabsetzen und größeren Abstand halten. Eine genießerische Fahrweise hat zudem den Vorteil, dass man durch die geringe Geschwindigkeit weniger auskühlt.

Spendieren Sie Ihrem Helm ein neues Visier. Ein größerer Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug macht wenig Sinn, wenn man mit einem verschmutzten und zerkratzten Visier halbblind über die Straße segelt und Rücklichter vorausfahrender Autos als Orientierungsfeuer benutzt. Damit das Visier nach ein paar Metern nicht gleich anläuft, sollte man es vor dem Starten mit einem Antibeschlagmittel einzureiben. Bei kleinen Touren hilft schon ein Tropfen Spülmittel.

Wird die Straße doch mal nass, sind Handschuhe mit Wischlippe nützlich. Damit kann das Visier zumindest für kurze Etappen sauber gehalten werden. Auch ein kleiner Schwamm in einem Behälter mit einem Alkohol-Wasser-Gemisch kann hier gute Dienste leisten.

 Der Weg ist das Ziel. Hetze und Termindruck haben auf einer Wintertour nichts verloren. Ausreichend Pausen zum Aufwärmen gewähren perfekten Motorradgenuss. Beginnt es zu schneien: keine Panik! Langsam weiterfahren und die Knie am Tank lassen. Bei heftigem Schneefall lieber in der nächst erreichbaren Pension übernachten als Risiken eingehen. Das Problem wäre nicht ein Ausrutscher, der bei Schnee meist glimpflich verläuft. Es sind vielmehr die ungeduldigen Autofahrer, die Stress machen. Bei Glatteis sollte man die Solomaschine stehen lassen.

Eine Motorradtour im Winter ist ein erhebendes Gefühl: Unterwegs zu sein, während die Uncoolen hinter dem Ofen sitzen.

 mf

 

  

Tipps für Einsteiger:

 

- Helmvisier innen mit Antibeschlagmittel einreiben, preiswerte Alternative: Spülmittel.

- Bei Zeltübernachtungen nie die Schuhe draußen stehen lassen.

- Wintercamper: Lange Zimmermannsnägel als Häringe lassen sich auch in gefrorenen Boden treiben.

- Sonnenbrille nicht vergessen. An einem sonnigen Tag kann der Schnee blenden.

- Wenn Sie Ihre Ausfahrt mit einer Digitalkamera dokumentieren wollen. Lithium-Ionen-Akkus sind weniger kälteempfindlich als herkömmliche. Um einen Blaustich der Bilder zu vermeiden, Weißabgleich durchführen.

- Bei längeren Fahrten ist man hinter einer Tourenverkleidung gut aufgehoben.

- Heizgriffe oder gar Heiz-Handschuhe sind eine tolle Sache.

- Etwas gibt es bei jeder Winterfahrt kostenlos dazu: Ein unbeschreibliches Gefühl!

- Weitere Tipps im Buch WIR WINTERFAHRER, www.winterfahrer.com

 

 

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